Notizen zu Dantes Paradiso, mit Fußnoten
Malerei im Dantejahr
Ultimo Canto, Erscheinung mit Fußnoten
eine visuelle Auseinandersetzung, eine Untersuchung, eine Annäherung.
Paradies,33.Gesang :
109-114
(Übersetzung von Dr. Georg Hees )
Nicht weil mehr als ein einfacher Anblick
in dem lebendigen Licht gewesen wäre,
das ich schaute,
welches immer das ist, was es vorher war
sondern durch die Sehkraft,
die, indem ich schaute, in mir an Kraft zunahm,
verwandelte sich für mich,
während ich mich veränderte,
eine einzige Erscheinung.
Malerisch dem großen Werk Dantes, der Divina Commedia auf die Schliche zu kommen, ist ebenso anregend wie herausfordernd. Das Gefühl der Unzulänglichkeit ist bei der Arbeit ein ständiger Begleiter.
Meine Faszination bei der Lektüre gilt dem, wie Dante Erscheinungen provoziert, Zugang zu Bildern legt, die er wie zu umkreisen scheint, wie mit zeichnerischen Strichen hervorlockt, indem er sich um das Phänomen, das er verfolgt, wie um einen heißen Brei herumzubewegen scheint.
Er ziert sich - ich bin zu niedrg, um zu beschreiben was ich sah, er zieht Metaphern und Vergleiche aus dem Alltag heran, er lässt sich führen, er, der poeta doctus, bedient sich mächtiger alter Bilder, und wendet sich, wenn die anderen Mittel fehlen, im Gebet an seine Heiligen.
Wir als Leser folgen, und plötzlich steht das Bild im Raum, vor dem geistigen Auge, in voller Pracht.
Meine Gemälde verstehen sich nicht als Illustration. Vielmehr dient die
Malerei, nach gründlicher Lektüre-arbeit, auch mit Gesprächspartnern, als Katalysator, als Vehikel, um dem lesend erlebten noch näher auf die Spur zu kommen, Notizen, um nachzuvollziehen, und zu untersuchen.
Die zentrale Erfahrung des 33. Gesangs, und verschiedene Aspekte meiner Annäherungen, inspiriert durch Dantes Perspektivwechsel, möchte ich in der präsentierten Hängung festsetzen.
Judith Anna Schmidt Grietherort September 2021